Spezifikationen für Kunstrasen: Verstehen, was sie bedeuten

Wenn Sie ein Kunstrasenprojekt planen, werden Sie wahrscheinlich auf verschiedene Spezifikationen in Angeboten und Mustern von Lieferanten stoßen. Diese Spezifikationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Qualität, Lebensdauer und Kosten für Kunstrasen. Um fundierte Entscheidungen treffen zu können, ist es wichtig zu verstehen, was diese Spezifikationen bedeuten. In diesem Artikel erläutern wir die wichtigsten Spezifikationen im Detail.

1. Florhöhe:

Die Florhöhe bezieht sich auf die Höhe der Halme oder Fasern auf der Kunstrasenunterlage. Sie wird in Millimetern (mm) gemessen. Unterschiedliche Florhöhen bieten unterschiedliche Ästhetik und Leistungsmerkmale.

2. Dtex:

Dtex ist eine Maßeinheit, die die lineare Masse des Garns in Gramm pro 10.000 Meter angibt. Es stellt das Gewicht des im Kunstrasen verwendeten Garns dar. Höhere Dtex-Werte weisen auf ein höheres Flächengewicht hin, was bedeutet, dass mehr Garn verwendet wird, was zu einer besseren Haltbarkeit und einem dichteren Griff führt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Lieferanten manchmal übertriebene Dtex-Werte angeben. Daher ist es ratsam, diese mit professioneller Ausrüstung zu überprüfen.

3. Messgerät:

Unter Gauge versteht man den Abstand zwischen zwei benachbarten Linien auf dem Kunstrasen. Normalerweise wird es in Zoll gemessen. Zu den gängigen Gauge-Optionen gehören 3/8 Zoll, 3/4 Zoll, 5/8 Zoll, 3/16 Zoll und 5/32 Zoll. Das Messgerät bestimmt die Dichte des Grases in Breitenrichtung.

4. Stichrate:

Die Stichrate bezieht sich auf die Anzahl der Stiche pro 100 cm in Stichlinienrichtung. Es stellt die Dichte von Kunstrasen dar. Höhere Stichzahlen deuten auf eine dichtere Oberfläche hin.

5. Dichte:

Die Dichte bezieht sich auf die Anzahl der Stiche pro Quadratmeter Kunstrasen. Sie kann anhand der Maschenprobe und der Stichzahl berechnet werden. Indem Sie die Anzahl der Linien pro Meter (bestimmt durch das Messgerät) mit der Stichrate multiplizieren, können Sie die Dichte des Kunstrasens bestimmen.

5.1 Berechnung der Dichte mit Gauge und Stichrate

Gehen Sie wie folgt vor, um die Dichte von Kunstrasen anhand der Stärke und Stichrate zu berechnen:

Schritt 1: Rechnen Sie das Gauge-Maß in Zentimeter (cm) um. Wenn die Stärke beispielsweise 3/8 Zoll beträgt, wandeln Sie sie in Zentimeter um, indem Sie sie mit 2,54 multiplizieren. In diesem Fall beträgt 3/8 Zoll etwa 0,9525 cm.

Schritt 2: Bestimmen Sie die Anzahl der Linien pro 100 cm anhand des umgerechneten Spurmaßes. Teilen Sie 100 cm durch das Maß in Zentimetern. Wenn die Stärke beispielsweise 0,9525 cm beträgt, teilen Sie 100 cm durch 0,9525 cm, um ungefähr 105 Linien pro 100 cm zu erhalten.

Schritt 3: Multiplizieren Sie die Anzahl der Linien mit der Stichrate. Dadurch erhalten Sie die Maschenzahl pro 100 cm. Wenn die Stichzahl beispielsweise 170 Stiche/100 cm beträgt, multiplizieren Sie 105 Linien mit 170 Stichen, um 17.850 Stiche auf 100 cm zu erhalten.

Schritt 4: Da die Dichte in Stichen pro Quadratmeter (m²) gemessen wird, stellt die berechnete Anzahl der Stiche pro 100 cm die Dichte des Kunstrasens dar. In diesem Beispiel würde die Dichte also 17.850 Stiche/m² betragen.

Wenn Sie diese Schritte befolgen, können Sie die Dichte des Kunstrasens basierend auf den angegebenen Maß- und Stichratenspezifikationen genau berechnen.

6. Unterstützung:

Kunstrasenrücken bestehen aus zwei Komponenten: dem Primärrücken und dem Sekundärrücken. Jedes spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Stabilität und Haltbarkeit des Gesamtsystems. Hier ist eine Aufschlüsselung dieser beiden Unterstützungen:

6.1 Primäre Unterstützung:

Der primäre Träger besteht aus gewebten Polypropylengeweben. Seine Hauptfunktion besteht darin, eine Grundlage für das Büscheln oder Nähen der Kunstrasenfasern in Reihen zu schaffen. Der primäre Träger erleichtert auch den Nahtvorgang zwischen den Kunstrasenplatten und sorgt so für eine sichere und nahtlose Installation. In den meisten Fällen besteht der primäre Träger aus einer Schicht aus Polypropylen (PP)-Gewebe.

6.2 Sekundäre Unterstützung:

Der sekundäre Träger, manchmal auch „Beschichtung“ genannt, wird auf die Rückseite des primären Trägers aufgetragen. Sein Zweck besteht darin, die getufteten Fasern dauerhaft an Ort und Stelle zu fixieren, die Dimensionsstabilität zu verbessern und ein Herausziehen der Fasern zu verhindern. Zwei gängige Beschichtungsarten für den Sekundärrücken sind SBR-Latex und Polyurethan (PU). SBR-Latex wird aufgrund seiner guten Leistung und Kosteneffizienz häufig auf dem Markt verwendet. Polyurethan bietet zwar bessere Eigenschaften, ist aber auch teurer.

Auf unseren Spezifikationsetiketten kennzeichnen wir den Träger wie folgt:

  • PP+NET+SBR-Latex: Polypropylengewebe + Netz + SBR-Latexbeschichtung (häufig verwendet)
  • 2PP+Polyurethan: Zwei Lagen Polypropylengewebe + PU-Beschichtung
  • 2PP+SBR-Latex: Zwei Schichten Polypropylengewebe + SBR-Latexbeschichtung
  • PP+Vliesstoff+SBR-Latex: Polypropylengewebe + Vliesstoff + SBR-Latexbeschichtung (gleiche Kosten wie PP+NET+SBR-Latex)

Wenn Sie diese Spezifikationen verstehen, können Sie fundierte Entscheidungen bei der Auswahl des richtigen Kunstrasens für Ihr Projekt treffen. Berücksichtigen Sie die spezifischen Anforderungen Ihrer Anwendung und wenden Sie sich an Fachleute, um sicherzustellen, dass Sie das am besten geeignete Produkt auswählen.

Weiterführende Literatur: Entdecken Sie unsere Kunstrasen Glossar für eine umfassende Referenz zu gängigen Begriffen, die in der Kunstrasenbranche verwendet werden.